In achtercast Folge 62 verlassen wir die reale Welt und tauchen ein in die Virtuelle Realität. Wie wird VR in Freizeitparks eingesetzt? Wie gut funktioniert die technische Umsetzung und wie finden wir persönlich VR auf Attraktionen? Hier erfahrt ihr es.

JETZ ACHTERCAST FOLGE 62 HÖREN.

Liegt die Zukunft in der virtuellen Realität?

Wenn Freizeitparks in Zeiten von Inflation vielleicht weniger ziehen, wie versuchen die Parks generell Leute zu locken, ohne eine große Summe auszugeben? Die Lösung (seit einigen Jahren) scheint Virtual Reality (VR). Wie weit geht der Trend? Nähern wir uns letztendlich dem MetaPark?

Dazu ein Zitat von Simone Spicale, Die Grünen (Rhein-Erft-Kreis) im Zusammenhang mit der Zukunft des Phantasialand:

“Das Phantasialand kommt gut zurecht mit der vorhandenen Fläche. Vieles von dem, was das Phantasialand bietet, wird auch durch Spielekonsolen mittels Virtual Reality angeboten. Was am Ende nicht simuliert werden kann, sind die Fahrgeschäfte mit dem Spiel mit der Schwerkraft. Diese ab und an mit neuen virtuellen Welten zu hinterlegen ist kein Hexenwerk. So können die Angebote attraktiv und abwechslungsreich gehalten werden!”

Also kann es im Grunde bei den Attraktionen von heute bleiben und alle paar Jahre gibts neue VR-Filme?

achtercast Folge 62: eigene Erfahrungen.

Natürlich haben wir ein paar Erfahrungen mit VR gemacht:

  • Space Center Bremen – Galaxie Express: Vom Soft Opening im Dezember 2003 bis zur endgültigen Schließung des Parks im September 2004 war dieser Mack Powered Coaster tatsächlich der erste und einzige Coaster mit VR-Technik weltweit. Auch wenn damals noch keine VR-Brillen sondern Monitore zum Einsatz kamen. Fazit: Furchtbar.
  • Phantasialand – Crazy Bats: Hier könnte man sagen, dass die Aussage stimmt. Eine alte Achterbahn wurde aufgewertet durch den Einsatz von VR. Persönlich eher mittelmäßig, aber es scheint vielen Tagesbesuchern zu gefallen.
  • Parque Warner – Batman Arkham Asylum VR: Eine der vielen Batman-Klone, die starke positive G-Kräfte haben und daher war das VR-Headset (mit Samsung Phone) unfassbar unbequem schwer. Der Film war ok, mit einem Flug durch Gotham City.
  • Thorpe Park – Derren Brown’s Ghost Train: Simulationsfahrt mit Schauspielern, die hauptsächlich in der Londoner Tube spielt. War OK.
  • Europa Park – Alpenexpress Enzian mit Coastality: Ist ok.
  • Kirmes – Dr. Archibald – Master of Time: nettes Gimmik.
  • Kirmes – Wilde Maus XXL: Schwierig mit den Maus-Kurven.

Sogar beim Free Fall: AtmosFear VR (Liseberg, Schweden) gibt es VR-Brillen. Laut Webseite: “Begib dich auf ein Science-Fiction-Abenteuer in einer fernen Zukunft. Reise durch Wurmlöcher und Galaxien und begegne Außerirdischen, bevor Du mit 110 km/h fast 100 Meter in die Tiefe stürzt – und dabei von Robotern angegriffen wirst!“

Interessant: Generell als Vorreiter für dein Einsatz von VR auf Attraktionen tritt Mack (Media) auf. Begonnen mit dem Alpenexpress, über Valerian bis hin zu YULLBE.

achtercast Folge 62: Was spricht gegen VR?

  • Bildqualität noch steigerungsfähig.
  • Ewiges Justieren führt zu längerer Wartezeit und ist damit ein Kapazitätskiller.
  • Funktioniert zu oft nicht gut: Blickwinkel oft falsch oder Bewegungssensor nicht synchron.
  • “Reinigung” ja klar. 😉
  • Keinerlei Kommunikation / Interaktion mit den Mitfahrenden und somit ein Stimmungskiller.

Und es funktioniert doch.

Eigene Attraktion und nicht als “Upgrade” einer bestehenden Fahrt, funktionieren mit VR schon viel besser. Siehe YULLBE.  Für uns bleibt VR eine Technologie, die nicht dazu genutzt werden sollte, alte Attraktionen zu “modernisieren”. Komplett neue VR-Erlebnisse mit durchdachtem Konzept funktionieren allerdings heute schon gut.