„Planung ist das halbe Leben.“. So ein Sprichwort. Doch manch Freizeitpark denkt sich eher: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ Denn es gibt Elemente bei den Planungen von Fahrgeschäften, die vorgesehen und auch öffentlich angekündigt werden, dann aber verschwunden sind, wenn die Attraktionen schließlich eröffnen. achtercast Folge 46 beleuchtet für euch diese Fälle.

JETZT ACHTERCAST FOLGE 46 HÖREN.

Wir haben für euch ein paar Beispiele recherchiert, wo so etwas passiert ist – und klären, warum die finalen Attraktionen überhaupt von den Planungen abweichen. Spoiler: Es liegt fast immer am Geld.

Worum es übrigens nicht geht, sind Attraktionen, die noch vor dem Bau komplett gecancelt werden, wie etwa der ominöse Stargate-Ride im Movie Park. Das ist ein Thema für eine zukünftige Folge.

Felsen bei „Der Schwur des Kärnan“ im flachen Streckenteil?

Eröffnung 2015 / Hersteller Gerstlauer Amusement Rides / Infinity Coaster

Es gibt genau ein Artwork, auf dem zwei Dinge zu sehen sind, die es bis heute bei der Achterbahn nicht gibt: Es zeigt eine große Flagge auf dem Kärnan-Turm und eine aufwendig gestaltete Felsenlandschaft im flachen Teil der Strecke – erinnert etwas an Blue Fire. 

Von Flagge und Felsen fehlt jede Spur. Stattdessen führt die Strecke über etwas Wasser und eine große Wiese (inkl. fleißigem Mähroboter). Auch hübsch, aber keine wirkliche Thematisierung. Es gibt keine Angaben zum Grund des Fehlens, wir vermuten aber das liebe Geld.

achtercast Folge 46: Free Fall Element bei „River Quest“ kam nie.

Eröffnung 2002 / Hersteller Hafema / Wild Raft Ride

Die letzte und dritte Abfahrt von River Quest im Phantasialand sollte eine Besonderheit bieten, die eingebaut und getestet wurde, dann aber nicht zum Einsatz kam. Unter Fans ist das Freefall-Element berühmt, aber keiner ist es wirklich gefahren. 

Es war vorgesehen, dass das Rundboot auf eine waagerechte Plattform gleitet, die dann schnell mittels eines Schwenkmechanismus absackt. Drei Meter ginge es dann in die Tiefe, bis die Fluten des Wasserkanals einen wieder einholen. Als weitere Besonderheit sollte der FreeFall nicht bei jeder Fahrt zugeschaltet sein, um die Fahrt unvorhersehbar zu machen.

Dieses Element – auch “Wippe” genannt – wurde wegen Sicherheitsbedenken seitens des TÜVs nicht für den öffentlichen Fahrbetrieb freigegeben. Es heißt, dass dies an einem fehlenden Rückhaltesystem in den Booten liege.

Sparen bei „Excalibur – Secrets of the Dark Forest“.

Eröffnung 2018 (1996) / Hersteller Intamin / Speed Rapid River

Detail bei der wirklich gelungenen Umgestaltung des Raftings im Movie Park zu Excalibur: Artworks zeigen, dass geplant war, auch die Boote in Holz-Optik umzugestalten. Im Endeffekt blieben Sie bis heute aber in ihrer Ursprungsform, die sie seit der Eröffnung 1996 als „Die Unendliche Geschichte“ haben: ein schlichtes Grau.

achtercast Folge 46: „Arielle, die Meerjungfrau – The Ride“.

Eröffnung 2011 in Disney California Adventure und 2012 in Walt Disney World’s Magic Kingdom / Hersteller Sansei Technologies / Dark Ride

Im Jahr 2006 fand sich auf der DVD des Films “Arielle, die Meerjungfrau” eine Ankündigung einer neuen Attraktion für alle Disney Parks der Welt. Im computeranimierten Video war sogar die komplette Fahrt zu sehen. Ähnlich wie bei Peter Pan’s Flight hätten die Gäste in Gondeln Platz genommen (Muscheln), die von einer Schiene an der Decke hängen sollten. Die Illusion unter dem Meer zu sein sollte durch eine doppelwandige Plexiglaskuppel verwirklicht werden, in deren Zwischenraum Luftblasen aufsteigen sollten. 

Am Ende wurden nur zwei vereinfachte Versionen der Attraktion gebaut und auch “nur” mit einem günstigeren Fahrsystem, wie es z. B. auch bei der Geister Rikscha zu finden ist. Hier spielten sicher das Geld aber auch ein zuverlässigeres Fahrsystem eine Rolle für die starken Änderungen bei den Attraktion.