Es gibt Freizeitparks, die klar auf einen Tagesbesuch ausgelegt sind. Es gibt auch Freizeitparks, die sich als Resort verstehen und etwa Hotelangebote haben. Und es gibt Parks, die wären gerne ein Resort, sind aber eigentlich doch 1-Tages-Parks. achtercast Folge 40 beschäftigt sich mit dem Thema, was aus einem Freizeitpark ein Resort macht und ob jeder Freizeitpark irgendwann zum Resort werden muss.

HIER ACHTERCAST FOLGE 40 HÖREN.

achtercast Folge 40: „Resort“ – Das klingt edel.

Aus dem Buch “Theme Park Design & the Art of themed Entertainment”, das Micha Stefan geschenkt hat: 

Englisches Original: “A themed Resort is typically defined in the minimum to include a theme park and one or more smaller themed attractions, such as a Themed Hotel or Retail Entertainment Center. […] Themed Resorts are designed to draw and entertain guests over multiple days, and are the largest scale of themed attraction, combining many other types of entertainment within them.”

Deutsche Übersetzung: „Ein Themenresort wird typischerweise so definiert, dass es mindestens einen Themenpark und eine oder mehrere kleinere Themenattraktionen wie ein Themenhotel oder ein Einzelhandels- bzw. Unterhaltungszentrum umfasst. […] Thematische Resorts sind so konzipiert, dass sie Gäste über mehrere Tage hinweg anziehen und unterhalten, und sind die größte Skala von thematischen Attraktionen, die viele andere Arten von Unterhaltung in sich vereinen.“

Vom Freizeitpark zum Resort.

Nach dieser Definition sind Orte wie Disneyland Paris mit zwei Parks, sieben eigenen Hotels, dem Disney Village und einem Golfkurs oder der Europa-Park mit einem Park, einem Wasserpark, sechs Hotels, YULLBE (VR) in unserer Nähe das vollständigste Resort-Angebot haben. Hier sollte man mindestens 2, besser 3, 4 oder 5 Tage verbringen, um dann auch alle Angebote zu nutzen. Generell sollen Resorts Gäste übrigens 2 bis zu 14 Tage beschäftigen. Den Anfang eines Resorts macht dabei immer das Hotel, danach kommen die weiteren Angebote. (Quelle “Theme Park Design & the Art of Themed Entertainment”)

Interessant ist es übrigens, wenn man die Google-Suche vom Standort Hamburg “Freizeitpark Resort” durchführt: Auf Platz 1 landet hier der Heide Park Resort, Platz 2 belegt der Europa-Park und Platz 3 das LEGOLAND® Deutschland Resort.

Darum überhaupt Hotel: Radius um den Park aus dem Gäste den Park besuchen, kann so vergrößert werden, wenn man eigene Übernachtungsmöglichkeiten anbietet und dieses Geld bleibt dann auch in der eigenen Tasche.

Auffällig nach vorne bringt den Begriff das Heide Park Resort (das “Heide Park Soltau” ist verschwunden). Hier gibt es aber “nur “einen Park und ein Hotel + eine Art besseres Camping. Andere Parks, wie etwa das Phantasialand, machen das nicht.

Beim Disneyland in Paris ist man sich nicht so sicher, wie populär der Begriff des Resorts überhaupt ist. Hier alle Namensänderungen:

  • April 1992 – Mai 1994: Euro Disney Resort 
  • Juni – September 1994: Euro Disneyland Paris
  • Oktober 1994 – März 2002: Disneyland Paris 
  • März 2002 – April 2009: Disneyland Resort Paris
  • April 2009 – heute: Disneyland Paris

Wird jeder Park mal zum Resort?

Parks, die überregional auftreten wollen, müssen wohl irgendwann den Schritt gehen und mit einem Hotel starten. Darauf aufbauend weitere Angebote aufbauen. Wichtig ist, dass man sich Expertise für diesen Bereich holt, denn Hotellerie ist ein ganz anderes Feld, als der Betreib eines Freizeitparks.

Regionale Parks können darauf verzichten und gegebenenfalls Kooperationen mit bereits bestehenden Hotels in der Nähe eingehen. Aber: Damit bleibt das mögliche Wachstum des Parks auf ein gewisses Maß begrenzt. Allerdings kann man in dieser Nische dann auch sicher sein und vielleicht durch die Nähe zu einem Resort profitieren.

Ob Resort oder nicht; am Ende will der Gast Spaß und Unterhaltung haben und kann dafür zum Glück aus einem großen Angebot an 1-Tages-Parks und großen Resorts je nach Lust und Laune wählen.