Verunglimpfungen im Freizeitland Geiselwind, eine Bombendrohung gegen den Movie Park & eine ein Raub im Phantasialand. Es wird wieder kriminell spannend im achtercast. achtercast Folge 33 – und damit Teil 3 der True-Crime-Reihe – beschäftigt sich gleich mit drei Fällen.

HIER ACHTERCAST FOLGE 33 HÖREN

ACHTERCAST FOLGE 21 HÖREN / True Crime Spreepark

CRIME: ACHTERCAST FOLGE 27 HÖREN / True Crime Fort Fun

achtercast Folge 33: Schnallt euch an.

Die Welt der Freizeitparks ist nicht immer shiny. Für achtercast Folge 33 haben die Podcaster für euch drei Fälle aus drei Parks gesammelt. 

Freizeit-Land Geiselwind: Tatbestand „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.“

Eine 13-Jährige hat im Sommer 2017 vor dem „Horrorhaus“ im Freizeit-Land Geiselwind den echten Grabstein ihres Opas entdeckt. Der Betreiber des Parks musste sich vor Gericht verantworten.

  • Weil er echte Grabsteine mit Inschriften vor dem “Horror Lazarett” (gruseliger Walkthrough, der sich im hinteren Teil des Parks befindet) gestellt hat, muss der Betreiber vor Gericht. Das Amtsgericht Kitzingen hatte einen Strafbefehl mit einer Geldstrafe erlassen. Für die Vorwürfe sind bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe möglich.
  • Für den Gruseleffekt hatte der Betreiber des Freizeit-Lands Geiselwind (Landkreis Kitzingen) echte Grabsteine genutzt (was nicht verboten ist, wenn das Grab aufgelöst ist und Namen vom Stein entfernt).
  • Er hatte dem (verwandten) Steinmetz zugesichert, die Inschriften unkenntlich zu machen – das war allerdings nicht geschehen.
  • Eine 13-Jährige aus dem oberfränkischen Landkreis Lichtenfels hatte den Grabstein ihres 1996 verstorbenen Opas entdeckt und die Ermittlungen ins Rollen gebracht.
  • Eigentlich hatte die Witwe des Toten den Grabstein den Angaben zufolge zur fachgerechten Entsorgung an einen Steinmetz übergeben. Dieser hatte den Stein und sieben andere stattdessen unverändert an den Freizeitpark-Betreiber verkauft (nicht strafrechtlich relevant.)
  • Der Prozess endete mit einer Verwarnung und einer Geldbuße von 1200 Euro.

Movie Park: Tatbestand “Störung des öffentlichen Friedens durch Androhen einer Straftat.”

  • Wegen einer telefonischen Bombenwarnung ist am 26.10.2018 der Movie Park Germany in Bottrop geräumt worden.
  • Etwa 11.000 Menschen mussten das Gelände des Erlebnisparks verlassen. Erst als keine Gäste mehr auf dem Gelände waren, gab die Polizei den Grund der Evakuierung bekannt. Die Besucher hätten ruhig und diszipliniert auf die Aufforderungen der Einsatzkräfte und auf Lautsprecherdurchsagen reagiert.
  • Hinter der Drohung steckt ein privater Streit zwischen Verwandten und Bekannten aus dem Raum Recklinghausen. 
  • Anrufer war ein 19-Jähriger. Ein einzelnes Mitglied der Gruppe sollte mit der Telefonwarnung am Freitagabend getroffen werden. Dieser einen Person, die sich im Freizeitpark aufhielt, wollte er den Spaß verderben.
  • Der 19-Jährige muss sich wohl vor Gericht verantworten.
  • Die Polizei hat dem 19-Jährigen eine Rechnung von 22.156,75 Euro zugeschickt. 
  • Auch der Movie Park selbst und die Feuerwehr Bottrop behalten sich weitere Forderungen vor.

achtercast Folge 33: Phantasialand: Tatbestand “Einbruch & Diebstahl.”

  • BILD titelt “Spektakulärer Millionenraub im Phantasialand – Räuber-Paar knackt Tresor hinter dieser Fassade”
  • An einem Samstag im Juni 2015 gegen 23 Uhr läuft im Phantasialand gerade noch die Party der „Fantasypride“ in Wuze Town.
  • Während alle zu lauter Musik feiern, schleicht sich ein Pärchen durch die Werkstätten zum Verwaltungstrakt. Zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes beobachten den Mann und die Frau dabei, doch schöpfen keinen Verdacht.
  • Im Gebäude schieben sie ein Regal zur Seite, schlagen eine Wand aus Ytong-Steinen ein und gelangen so – ohne den Alarm auszulösen – in den Tresorraum.
  • Dort wissen sie ganz genau, wo der Tresorschlüssel liegt und bedienen sich an den Eintrittsgeldern von zwei Tagen. (Knapp 1 Mio Euro sagt BILD. Polizei und Park wollen sich zur Summe nicht äußern).
  • Als dem Wachschutz die offene Wand und der leere Tresor auffällt, sind die Diebe schon lange weg.
  • Ungefähr ein Jahr später wird dann der Restaurantleiter des Parks gekündigt, weil er am Einbruch beteiligt gewesen sein soll.
  • Die Kündigung sollte dann im Jahr 2017 vor dem Arbeitsgericht in Köln verhandelt werden, die Verhandlung wurde aber kurz vor dem Prozess vertagt und beide Parteien einigten sich außergerichtlich auf einen Vergleich.