Ein Ruck ging durch die Freizeitpark-Welt: Disneyland Resort Anaheim hat die Jahreskarte abgeschafft. Eine wirtschaftliche Entscheidung, die dazu führen könnte, das leidenschaftliche aber auch sehr kritische Fandom gegen sich aufzubringen. Das kann gefährlich sein, denn Hardcore-Fans sind dafür bekannt, ihren Frust laut auszusprechen. achtercast Folge 32 Investigativ: War es vielleicht der Plan, die – mitunter toxischen – Fans loszuwerden? Und warum regen sich Parkfans eigentlich so sehr über jede Kleinigkeit auf?
HIER ACHTERCAST FOLGE 32 HÖREN.
Was ist passiert?
Disneyland Resort ergreift die Gelegenheit, das Jahreskartenprogramm zu beenden und ein neues Mitgliedschaftsprogramm zu starten. Die Inhaber haben ihr Geld zurück, sind aber sehr sehr sauer. Das neue Programm steht noch nicht richtig, wird aber lange nicht so sein, dass man immer die Parks besuchen könnte.
„The Disneyland Resort appreciates the loyalty of Legacy Passholders and looks forward to creating special opportunities for them once the parks reopen.“
– Disney officials
Gerüchte, dass die Jahreskarten abgeschafft werden sollen, gab es lange. Das Problem: Das Disneyland Resort ist chronisch überfüllt gewesen. Was nach Erfolg klingt, hat in Umfragen ergeben, dass die Gästezufriedenheit sank. Das führt zu weniger Ausgaben pro Kopf.
Außerdem gab es geschätzt eine Millionen Jahrespässler, die regelmäßig bis zu 50 Prozent (!) aller Gäste an einem Tag ausmachten. Verständlich: Wir machen das ja auch so, dass wir die Karten öfter nutzen, als einzelne Tage uns kosten würden.
Wenn nach über einem Jahr wieder geöffnet wird, der Plan sagt 30. April will Disney aber nur Gäste, die Eintritt direkt zahlen. Das kennen wir schon aus dem heimischen Parks 2020: Freizeitparks in Deutschland haben dazu auch Jahreskarten-Kontingente geschaffen und/oder Besuche begrenzt. (Europa Park / Phantasialand / Hansa Park, etc.)
In achtercast Folge 31 fragen wir uns:
- Wie riskant ist es, die Fans so loszuwerden? Hier geht es um Wirtschaftlichkeit vs. Image/Mundpropaganda.
- Würden andere Parks die anspruchsvollen und nörgelnden Dauergäste wohl auch gerne loswerden?
Der Umgang mit Hardcore-Fans ist nicht immer leicht.
- Die Podcaster kennen das Phänomen natürlich auch von sich selbst.
- Jahrespässler können gut sein, wenn sie ihr Umfeld und Social-Media mit tollen Geschichten aus den Parks beglücken, sind aber auch oft die kritischsten Gäste.
- Aktuelles Beispiel Movie Park
- In einem Forum brach die Diskussion los, dass die Pflastersteine auf der Main Street (vor ein paar Jahren verlegt) und rund um die neue Achterbahn „gar nicht gehen“, da sie „zu wenig Hollywood, zu europäisch“ seien. Kein Standard-Parkgast kommt auf solche Gedanken und regt sich so sehr auf.
- Gibt es in jedem Fandom – #ToxicFandom. Bei Eurovision (2. großes Nerd-Thema von Stefan) ist es auch so. Auch Serienfans sind besonders bekannt dafür z. B. bei Star Wars und Star Trek Fans, die alle neuen Filme oder Serien ablehnen.
- ABER: Der Park hat mit den Jahres/Saisonkarten aber einen gewissen Überblick und ein finanzielles Fundament und bekommt bei Besuchen immer noch Geld fürs Essen etc.
achtercast Folge 32: Ein bisschen Frieden.
Alle sollen etwas entspannter werden. Wir haben manchmal das Gefühl, dass dem Fandom so ein Parkbesuch gar kein Spaß mehr macht, weil überall das Haar in der Suppe gesucht wird. Sei es auch noch so klein. Man soll ja gar nicht alles abfeiern, was Parks so machen. Wenn etwas offensichtlich schlecht geplant oder ungepflegt ist beispielsweise. KEEP CALM AND RIDE ROLLER COASTERS.